Über uns

ULNA – der skandinavische Träger für Kindertagesstätten.

Die Wurzeln unseres Unternehmens liegen in Norwegen. Dort wurde im Jahr 2000 die ULNA AS als Trägerverein für Kitas in Skandinavien gegründet. Den Sprung nach Deutschland nahm ULNA im Jahr 2012: Seitdem besteht die ULNA Nord gemeinnützige GmbH in Schleswig-Holstein. Im Jahre 2020 folgte die ULNA Hamburg GmbH mit dem Verwaltungssitz in Hamburg.

Mittlerweile gehören vier Kitas in Norderstedt und Hamburg zu den ULNA Gesellschaften. In Norderstedt gehören wir dem Paritätischen Wohlfahrtsverband an, in Hamburg sind wir Teil von Kindermitte.

Entwicklung, Spielen, Nähe und Verantwortung

Unser Name setzt sich aus den norwegischen Begriffen für Entwicklung (Utvikling), Spielen (Lek), Nähe (Naerhet) und Verantwortung (Ansvar) zusammen und steht für die Kernelemente unseres pädagogischen Programms.

ULNA rückt das Kind in den Mittelpunkt gesamtgesellschaftlichen Interesses. Dieser Ansatz wird durch Elemente der Reggio-Pädagogik unterstützt, die auf zwei grundlegenden Pfeilern beruht: zum einen dem Bildungsauftrag des gesamten Umfeldes des Kindes (ursprünglich der Stadt Reggio Emilia) und zum anderen der Methode, mit den Stärken des Kindes zu arbeiten, anstatt gegen die vermeintlichen Schwächen zu erziehen

So wie ich bin, bin ich richtig. Ich bin einmalig.

– Loris Malaguzzi

ULNA setzt sich zusammen aus den norwegischen Begriffen Utvikling, Lek, Naerhet und Ansvar

Utvikling – Die Entwicklung des Kindes steht für uns im Vordergrund.

Kinder sind sehr lernbegierig und wollen ständig ihre eigenen Fähigkeiten erweitern. Wir sehen unsere Aufgabe darin, Lernprozesse so zu gestalten, dass die vorhandene Lernfreude sich zu einer grundlegenden Disposition entwickelt.

Wir unterstützen jedes Kind bei seiner Entwicklung zu einer eigenständigen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit, die autonom, solidarisch und kompetent am Leben teilhaben kann.

Lek – Das Spiel ist das grundlegende Erlebnisfeld des Kindes.

Im freien Spiel entscheidet das Kind alleine, was es mit wem und wo es spielen möchte. Dabei steht immer das Tun und Handeln im Vordergrund und nicht das Ziel. Beim themenbezogenen Spielen unterscheiden wir verschiedene Arten innerhalb welcher das freie Spiel von unseren pädagogischen Fachkräften angeregt und begleitet wird.

Naerhet – Nähe in verlässlichen Beziehungen aufbauen.

Die Kinder in unseren Kitas üben sich täglich im sozialen Miteinander und finden so ihre eigene Identität. Wir sorgen in unseren Einrichtungen für eine positive Atmosphäre, die es den Kindern ermöglicht, Bindungen einzugehen und sich angenommen zu fühlen. Dadurch sind sie in der Lage, eigene Wertvorstellungen zu entwickeln und Streitkulturen zu erlernen.

Ansvar – Verantwortung übernehmen und übergeben.

In unseren Kitas lassen wir die Kinder an Entscheidungsprozessen, wie z.B. welche Kleidung angezogen wird, wer mit wem spielt, was gebastelt oder gegessen wird, partizipieren. Die Kinder lernen dadurch, Verantwortung zu tragen und üben sich frühzeitig im demokratischen Handlungsfeld.

ULNA Konkret

Wir verstehen Bildung als Selbstbildung: Jedes Kind ist in seiner individuellen Identität kompetent, sich in der Auseinandersetzung mit der Welt selbst zu bilden. Im Gegensatz zu „Erziehung“, die jene von Erwachsenen beeinflusste beziehungsweise geleitete Seite des Entwicklungsprozesses meint, wird der Bildungsprozess vom Kind selbst gesteuert und ist aus unserer Sicht ergebnisoffen. Wir richten unsere Aufmerksamkeit darauf, den Bildungsprozess derart zu unterstützen, damit das Kind selbst ihn optimal gestalten kann. Somit begleiten wir den Prozess verantwortungsvoll, ohne ihn zu steuern oder gar auf festgelegte Ergebnisse hin zu lenken. Unsere Aufgabe ist dabei, die individuellen Potenziale der Kinder zu entdecken und Möglichkeiten zu entwickeln, diese Potenziale zu fördern.

In der heutigen Zeit wird „Bildung“ oft mit dem Begriff des „Wissens“ in Beziehung gesetzt. Als gebildet gilt folglich, wer viel oder als wesentlich anerkannte Dinge weiß. Diese Ausprägung von Wissen und dessen Vermittlung bewerten wir bei ULNA zwar als wichtig, im Kita-Alltag jedoch als zweitrangig. Stattdessen legen wir den Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit auf die Förderung der Individualität des einzelnen Kindes und die Entwicklung seiner eigenen Potenziale. Dabei ist es wichtig, dem Kind in seiner Einzigartigkeit den nötigen Respekt entgegenzubringen. Das Recht der Kinder darauf, ihre Individualität auszubilden und all ihre Potenziale zu erweitern, ist bei ULNA fest verankert.

Hinsichtlich seiner Identitätsentwicklung betrachten wir das Kind als ebenso vollständigen und sich kontinuierlich entwickelnden Menschen wie den Erwachsenen. Bei der Beantwortung von Fragen wie „Wer bin ich?“ und „Wer kann ich werden?“ versuchen wir den Kindern behilflich zu sein, indem wir diese immer wieder in den Mittelpunkt rücken. Der Aufbau einer Identität ist ein fortwährender Entwicklungsprozess, in dem das Kind Wissen und Können, Interessen und Deutungsmuster erwirbt und immer wieder neu sortiert, interpretiert und vernetzt. Dies geschieht unter anderem, indem das Kind Selbstbewusstsein und soziale Kompetenzen entwickelt, um neuen Fragestellungen selbstsicher begegnen zu können. Hierbei ist der Austausch mit anderen sowie die Konfrontation mit Selbst- und Fremdbildern besonders wichtig. Uns liegt die Vermittlung sozialer Werte am Herzen, denn nur umfassend entwickelte Persönlichkeiten sind bereit, Verantwortung in der Gemeinschaft zu übernehmen.

Wir verstehen Bildung und Betreuung als eine Gemeinschaftsaufgabe von pädagogischem Fachpersonal, Eltern und Kindern. Der Umgang mit den Eltern ist durch Wertschätzung, Dialog, konstruktiver Zusammenarbeit und geteilter Verantwortung gekennzeichnet. Unsere Einrichtungen sind Orte der Begegnung für alle. Wir fördern den Kontakt unter den Familien und beziehen sie aktiv in die Gestaltung des Gruppenalltags und besonderer Anlässe mit ein.

Die Eltern sind in der Umsetzung unserer pädagogischen Ziele mit ihrem Wissen über ihr Kind die wichtigsten Gesprächspartner:innen. Daher ist ein ständiger Austausch notwendig. Im Mittelpunkt gemeinsamer Gespräche steht immer die Entwicklung des Kindes. Darüber hinaus versuchen wir, durch den Einzelkontakt zu den Familien das Kind im Netzwerk seiner sozialen Beziehungen besser zu verstehen. Wir sehen uns überdies als Ansprechpartner:innen für alltägliche Probleme und unterstützen die Familien in der Zusammenarbeit mit anderen Institutionen (zum Beispiel Frühförderung, Ergotherapie, Logopädie und so weiter).

Wichtig ist uns, die Arbeit in den Kitas transparent zu gestalten. Wir legen Wert darauf, dass die Eltern Anteil nehmen am Geschehen in der Kita und in Erziehungspartnerschaft mit uns zusammenarbeiten. Eltern werden stetig über den Alltag und besondere Situationen in der Kita informiert. Dies geschieht in regelmäßigen Elternbriefen per Mail, schriftlichen Informationen an der Infowand, mit Fotowänden, Gruppenpinnwänden, auf der Internetseite, in der Konzeption, der Jahresplanung, in Hospitationen usw. Darüber hinaus bieten wir unterschiedliche Angebote und Partizipationsstrukturen wie regelmäßige Eltern- und Entwicklungsgespräche, Eltern- und Infoabende und die Wahl der Elternvertreter:innen.

In unseren Einrichtungen finden Feste zu unterschiedlichen Anlässen statt, u.a. Sommerfest, Laternenfest im Herbst, das Lichterfest zu Weihnachten. Daneben gibt es gemeinsame Aktivitäten mit den Eltern wie Bastelnachmittage, Nachmittage als „Elterncafé“ oder einen Gartentag im Jahr. Gemeinsam mit den Familien und den Mitarbeiter:innen werden weitere Aktionen entwickelt wie z.B. ein Kita-interner Flohmarkt o.ä..

Ko-Konstruktion als pädagogischer Ansatz heißt, dass Lernen durch Zusammenarbeit stattfindet, also von Fachkräften und Kindern gemeinsam ko-konstruiert wird. Der Schlüssel dieses Ansatzes ist die soziale Interaktion.

Die Ko-Konstruktion hat sich aus dem philosophischen Ansatz des Konstruktivismus herausgebildet, nach dem man die Welt interpretieren muss, um sie zu verstehen. Dieser Auffassung nach entwickelt das Kind eine natürliche Lernneugier und das Bedürfnis, mit seiner dinglichen und sozialen Umwelt in Beziehung zu treten. Auf diese Weise exploriert das Kind seine Umwelt und beginnt, sie zu verstehen. Das Kind ist also der aktive Konstrukteur seiner Bildung.

Unsere Fachkräfte betonen deshalb die Erforschung von Bedeutungen stärker als den Erwerb von Fakten: Für den Erwerb von Fakten müssen Kinder beobachten, zuhören und sich etwas merken. Die Erforschung von Bedeutung dagegen heißt, Bedeutungen zu entdecken, auszudrücken und mit anderen zu teilen, ebenso wie die Ideen anderer anzuerkennen. Im Sinne der Ko-Konstruktion handeln Fachkräfte, wenn Erforschung – oder „entdeckendes Lernen“ – gemeinsam zwischen Kindern und Fachkraft gestaltet wird, wenn Fragen nach dem Sinn aufgeworfen und gemeinsam nach Antworten gesucht werden.

Bei ULNA werden deshalb in der Gemeinschaft von Kindern und Erwachsenen das Verständnis und die Interpretation von Dingen miteinander diskutiert und verhandelt.

Wir vermitteln daher kein vorgefertigtes Wissen, sondern befähigen die Kinder, zu verstehen, wie Wissen entstehen kann. Das wesentliche Ziel liegt also darin, die Möglichkeiten der Kinder, ihre Fähigkeiten, zu denken, wahrzunehmen, zu fühlen und zu handeln, optimal zu fördern. Neue Kenntnisse werden dabei in Beziehung zu bereits vorhandenem Wissen gesetzt gemeinsam diskutiert und gewinnen dadurch ihre spezifische Bedeutung.

Sowohl die Förderung der individuellen Identitätsbildung des Kindes als auch die Vermittlung von Lernkompetenz setzen voraus, dass das Kind von den Kontakten in seiner unmittelbaren Umwelt Akzeptanz erfährt. Voraussetzung ist deshalb für uns den Kindern eine verlässliche, vertrauensvolle und fürsorgliche Beziehung zu Erwachsenen anzubieten.